Die Lokomotive von Wagenstadt
Im Anschluss an das alljährliche Elternbeiratsfest hatten die Elternbeirätinnen einen tiefgründigen, bewegenden, aber auch entspannten und lustigen Abend für sich. Denn unser Partner Professor Lohmiller von der EH Freiburg ging mit ihnen bei dem ein oder anderen Getränk und Melonenstück auf herausfordernde Themen ihrer Elternschaft, Beziehung und Erziehung ein.
Als Einstieg ließ er die Mamas aus einem großen Stapel Postkarten die ansprechendste auswählen und darüber reden, warum sie angesichts ihrer großen Aufgabe als Mama genau diese gewählt haben. Und so wurde nach und nach über die Themen Körper, Standhaftigkeit, Realität und Fiktion oder auch Sehnsucht philosophiert und über die jeweils eigenen Ansichten auf diese diskutiert.
Mal wurde natürlich aus Verständnis gelacht, mal war es aufgrund der Intimität des Themas und dem Mut der Mama, dieses mit den anderen zu teilen, ganz still. Meistens ging auf jeden Fall ein Nicken durch die Runde, denn die meisten Themen waren für die Teilnehmerinnen nachvollziehbar.
Nachdem die Themen durch die Postkarten festgestellt wurden, machten sich die Teilnehmerinnen daran, sie durch Ton zu bearbeiten. Zunächst musste die Hürde, seit Jahren keinen Ton mehr in den Händen gehabt zu haben, überwunden werden. Doch im Laufe des Abends und mit genug Zeit und Geduld konnte man die Motive der Postkarten und die spezifischen Themen in den Kunstwerken erkennen.
Zum Beispiel zeigte eine der Mamas eine Postkarte mit einem surrealistischen Motiv, auf der eine Lokomotive aus einem aufgeräumten, typischen Kamin gerollt kommt. In ihrer Erklärung stellte sie sich als eine Dampflok dar, die im Alltag durch den Tag powert und stark sein muss, bis zur Mittagszeit „wie auf Schienen“. Ihr Ton-Kunstwerk war dann tatsächlich auch eine Dampflok, die über einen Berg fährt und Schienen hinter sich lässt.
Und so entstanden an diesem Abend nicht nur einzelne Ton-Stücke, sondern es wurden durch diese auch Themen gesammelt, mit denen Professor Lohmiller nun differenzierter mit den Eltern arbeiten kann. Auf jeden Fall wird diese Aktion nach den Sommerferien mit einer Einladung an mehr Eltern, nicht nur den Elternbeirat, nochmal angeboten. Ziel ist, dass eine Kunstgruppe für weiter Motivierte entstehen soll.